Edgar Görl

Edgar Görl, 49
Dipl.-Ing. univ. Bauingenieurwesen Stellv. Prüfamtsleiter
Hilpoltstein
Tel. 0911 81771354
edgar.goerl@lga.de

Steckbrief

Tätigkeitsfeld des Büros

Hauptberuflich bin ich als Prüfstatiker in Festanstellung bei der LGA im Prüfamt für Standsicherheit Nürnberg unterwegs. Daneben existiert noch das Ein-Mann-Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Edgar Görl. Dessen Tätigkeiten konzentrieren sich vorwiegend auf die Themengebiete Statik und Dynamik, Bauphysik und Brandschutz.

 

Persönliche Stellung im Büro

  • Stellv. Prüfamtsleiter / Baudirektor
  • Prüfsachverständiger für Standsicherheit (Massiv-, Metall- und Holzbau)
  • Vorstandsmitglied im Personalrat der Hauptstelle Nürnberg
  • Vorstandsmitglied im Gesamtpersonalrat der LGA
  • (Vom Personalrat entsandtes) Mitglied des Aufsichtsrates der LGA

 

Persönliche Schwerpunkte im Job

Neben den Leitungsfunktionen stellt natürlich die Prüfung von Standsicherheitsnachweisen den Kern meiner Tätigkeit dar. Hier ist es mir wichtig, dass der Prüfer als Teil des Planungsteams verstanden wird und sich auch selbst als solches sieht. Wichtig ist meines Erachtens vor allem das Finden von Lösungen, die von allen Beteiligten als optimal – oder falls das mal nicht möglich ist, zumindest als akzeptabel - empfunden werden.
Gleichzeitig versuche ich durch meine Tätigkeiten im Personalrat daran mitzuwirken, die Stimmung in der Firma auf ein fürs Wohlfühlen notwendiges Niveau zu bringen bzw. sie dort zu halten.
Als Mitglied des Aufsichtsrates habe ich zudem Möglichkeiten, etwas bei der Zukunftsgestaltung der Firma mitzuwirken.

 

Wie bin ich überhaupt zur BayIka gekommen

Ganz ehrlich? Als Betreiber eines Ingenieurbüros benötigte ich seinerzeit die Eintragung in diverse von der Kammer geführte Listen. Und als Kammermitglied sind in Summe die Beiträge günstiger. Mehr Gedanken hatte ich mir damals nicht gemacht.

 

Warum kandidiere ich auf der „Freie Liste BayIka“

Wieder ganz ehrlich? Ein Mitglied der Liste hatte mich angesprochen, ob ich nicht mit auf die Liste möchte. Erst dadurch wurde meine Aufmerksam richtig geweckt. Da mein Beruf für mich eigentlich eines meiner größten Hobbys ist, hängt an dem Berufsstand echt mein Herzblut. Da ich gerne meine Meinung zu verschiedenen Themen beisteuere, (Nicht jeder meiner Gedanken dürfte unbedingt der Weisheit letzter Schluss sein, kann aber gelegentlich bei der Lösungsfindung zumindest einen gewissen Beitrag liefern.) bieten sich als Mitglied der Vertreterversammlung ganz neue Möglichkeiten.

 

Warum engagiere ich mich ehrenamtlich für den Berufsstand

Bisher konzentrierte sich mein dokumentiertes ehrenamtliches Engagement eher auf den privaten Bereich. Das möchte ich nun gerne ändern.

 

Wo sehe ich die größten Herausforderungen für unseren Berufsstand

Aufgrund der aktuell immer noch recht günstigen Konjunkturlage geht es uns am Bau beteiligten eigentlich verhältnismäßig gut. Die Hoffnung, dass dies auch weiterhin so bleibt, ist groß. Als Prüfstatiker ist es jedoch mein Job, mir täglich die (manchmal etwas ungeliebte) Frage nach dem „was wäre, wenn“ zu stellen. Eine Sache ist mir beim Vergleich der beiden Honorar-Ordnungen HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) und PrüfVBau (Prüfsachverständigenverordnung) in deren Anwendung sehr deutlich geworden. Die prüfende Zunft hat es sehr gut verstanden, auf die Einhaltung der Honorarordnung zu achten und einen offenen Preiskampf zu vermeiden. Auf diese Weise werden in der Regel auskömmliche Honorare eingehalten. Die Sicherstellung auskömmlicher Honorare für alle Ingenieurleistungen auch in zukünftig evtl. nicht ganz so rosigen Zeiten ist elementar.
Eine der größten Herausforderungen der nahen Zukunft dürfte sicherlich die „Digitalisierung“ darstellen. Aber hier sind wir Bauingenieure ja geübt. Durch den Einzug der elektronischen Rechenmaschinen hat sich unser tägliches Arbeitsbild in den letzten Jahrzehnten ohnehin ständig einem Wandel unterzogen. Wir werden das hinbekommen.
Durch die deutlich komplexeren Aufgaben und die uns immer weniger für deren Bewältigung zur Verfügung gestellten Zeitkontingente ergeben sich durchaus Herausforderungen, die einiger Beachtung bedürfen.

 

Wo sehe ich eine Möglichkeit für meinen persönlichen Einsatz / Hier möchte ich etwas bewegen

Ein Thema, auf das ich in letzter Zeit vermehrt stoße, ergibt sich aus der fortschreitenden Digitalisierung unserer Prozesse.

Kürzlich wollte ich mich für die Benutzung eines Online-Bemessungs-Tools eines Herstellers auf dessen Webseite registrieren. Wie die meisten Statiker (vor allem jüngeren Baujahrs) würde ich mich im Umgang mit Rechnern nicht gerade als ungeübt bezeichnen. Jedoch hat mich das Eingeben einer zwingend abverlangten Telefonnummer im vorgesehenen Format in eines der Formularfelder bestimmt zehn Minuten gekostet. Wahnsinn!

Ein Berufs-Kollege klagte mir erst kurz vor dem Tippen dieser Zeilen, dass er beruflich einen Ortstermin wahrgenommen hat und dafür ein öffentliches Verkehrsmittel genutzt hatte. Die Ticket-Kosten von 6,40 Euro wollte er sich von seinem Arbeitgeber wiederholen. Zur „Vereinfachung“ ist hier die Verwendung eines Online-Reisekostenerfassung-Tools vorgesehen. Der täglich souverän mit komplexen Finite-Elementen-Programmen hantierende Ingenieur gab nach ca. 45 Minuten vergeblicher Versuche mit Blick auf das empfindlich gestörte Aufwand-Nutzen-Verhältnis entnervt auf. Im vorliegenden Fall kann man zumindest anführen, dass er aufgrund eines Bugs im kurz davor aufgespielten Update der Software und der nicht greifbaren Hotline einfach Pech hatte.

Mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung gehen bei mir in jedem Fall die Warnlampen an.
Ich kann mir gut vorstellen, dass einige der Leser von ähnlichen Erlebnisse berichten können.

Wir benötigen im Zuge der weiteren Digitalisierung dringend Fehler-tolerante Systeme. Die Software-Applikationen verlangen uns Nutzern häufig 100 Prozent ab. Diese sind jedoch auf Dauer nicht lieferbar. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um uns selbst nicht beruflich die Luft zum Atmen zu nehmen.
Hier möchte ich – nicht ganz ohne eigenes Interesse – zukünftig massiv einwirken.

 

Bisher engagiere ich mich in folgenden Arbeitskreisen / Ausschüssen

Aufgrund meiner erstmaligen Kandidatur besteht hier (bzgl. Kammerarbeit) noch ein gewisser Welpen-Schutz. Na da fühlt man sich doch gleich wieder ein paar Jahre jünger.